© Jan Bitter

Die Generalsanierung eines Verwaltungsgebäudes aus den 1980er-Jahren ergab die seltene Gelegenheit, ein Bestandsgebäude vollständig zu umzunutzen. Neben der energetischen Sanierung des Hauses wurde die Qualität der Arbeitsplätze drastisch verbessert. Die komplette Erneuerung der Fassade wurde genutzt, um ein bisher gesichtsloses Gebäude am Stadtring zu einem eleganten und überraschend lebendigen Gebäudekomplex umzugestalten. Nach Entfernung der massiven Fensterbrüstungen wurde die Außenhaut so modifiziert, dass die bisher dominierenden Treppenhäuser in eine neue, konkav geschwungene Gebäudekubatur integriert werden.

Die neue Hülle gewährleistet die aktuell relevante Wärmedämmung, Schall- und Sonnenschutz, Tagesbelichtung sowie die natürliche Belüftung der Büroräume. Im Inneren entstanden durch Einschnitte zwei tagesbelichtete Atrien, die Raum für interne Kommunikation bieten und zugleich die natürliche Querlüftung im gesamten Gebäude ermöglichen. Durch die Verlagerung des Haupteingangs an die Berliner Straße sowie die Einführung eines am Innenhof angelagerten Galeriegangs im Erdgeschoss wurden Erschließung und Orientierung erheblich verbessert und repräsentative Empfangsräume geschaffen.

Unter Berücksichtigung der Nutzbarmachung der grauen Energie des Altbaus entstand ein Haus mit vorbildlicher Energiebilanz. Als farbiges Volumen lädt es nach dem Prinzip der kinetischen Polychromie den profanen Stadtraum auf und unterstützt die Leseweise der Stadt als sinnliche Landschaft.

Essay

Matthias Sauerbruch

© Rainer Viertlböck
© Stefan Müller-Naumann
© Stefan Müller-Naumann

Aufgabe

  • Energetische und gestalterische Generalsanierung eines Bürogebäudes der 1980er Jahre

Bauherr

  • Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Aktiengesellschaft in München

Daten

  • Bruttogeschossfläche: 49.900 m²
  • Wettbewerb: 2009, 1. Preis
  • 2011 — 2014

Projektteam