
Dieses Gebäude ist wie ein soft link, das in der lockeren Bebauung dieser Kleinstadt Räume definiert und unterschiedliche Elemente miteinander verbindet.
So umschließt das dreigeschossige Gebäudevolumen auf der Ostseite einen kleinen Park und bildet nach Norden einen neuen Platz vor dem Haupteingang des Hauses. Gleichzeitig stellt es eine gebaute Verbindung zwischen dem ursprünglichen Straßendorf und dem neuen Stadtzentrum her, das jenseits der die Stadt in zwei Teile trennenden, hoch gelegenen Bahnstrecke und dem Bahnhof liegt. Das Gebäude vermittelt auch zwischen dem Maßstab der Dorfbebauung und den fünfgeschossigen Wohnhäusern, die in den siebziger
Jahren in deren unmittelbarer Nachbarschaft errichtet wurden. Schließlich führen seine weiche Geometrie und die optische Durchlässigkeit im Erdgeschoss zu einer selbstverständlichen Einbettung in den Raumfluss zwischen Stadtplatz und Grünraum.
Der neue Baukörper gliedert sich in zwei Teile: In den Obergeschossen
umschließen zweibündig angeordnete Büroräume einen offenen Innenhof und bilden einen zweigeschossigen Ring; darunter liegt im Erdgeschoss das „Bürgerforum“, in dem die wichtigsten Serviceangebote des Rathauses angeordnet sind. Die Materialität des Erdgeschosses nimmt die traditionelle Backsteinarchitektur der Umgebung auf, während der Ring mit seiner Glasfassade eher einen zeitgenössischen Ausdruck hat.
Die Büros auf den oberen Etagen verfügen über eine Doppelfassade, die die natürliche Belüftung unabhängig von den Außenbedingungen sicherstellt und Schutz vor Sonne, Wind und dem Lärm der nahe liegenden Bahnanlagen bietet.
Das Bürgerforum ist auf der Süd- und Ostseite von einem „Rücken“ aus Einzelbüros umschlossen und nach Norden und Süden völlig verglast, so dass eine direkte Beziehung zu den Außenräumen entsteht. Das Forum stellt mit Wartebereich, den Servicetheken und intimeren Büros für Einzelgespräche auf dem „Rücken“ den zentralen Raum der Stadt dar, in dem die Bürger die Dienstleistung ihrer Verwaltung entgegennehmen. Der Ratssaal und die ihm zugeordneten Funktionen sind ebenfalls hier angeordnet; sie stehen als skulpturale Pavillons in dem sie umfließenden Raum.






Aufgabe
- Bürgerberatung, Ratssaal, Büros
Bauherr
- Stadt Hennigsdorf
Daten
- Bruttogeschossfläche: 5.900 m²
- 2000 — 2004
Standort
- Rathausplatz 1, 16761 HennigsdorfKarte öffnen
Auszeichnungen
- Mies van der Rohe Award 2005, ausgewählte Arbeit
- RIBA Award 2004
Projektteam
- Jürgen Bartenschlag
- Wilhelm Jouaux
- Jens Ludloff
- Julia Neubauer
- Gunnar Tausch
- Wolfgang Thiessen
- Florian Völker
- Andreas Weber
- David Wegener
