© Jan Bitter

Der Buchladen im Haus der Kulturen der Welt war als temporärer Raum mit wiederverwendeten Elementen aus früheren Ausstellungen konzipiert. Als Teil der großen Eingangshalle befand er sich in einer Art Durchgangsraum, der sich durch minimale Eingriffe in einen Raum der Begegnung unter einem schwebenden Baldachin in roten Farbnuancen verwandelte.

Der Entwurf überließ die Hauptrolle den Büchern und der bestehenden Architektur der Eingangshalle mit der eleganten dunklen Steinmauer, dem hellen Boden und der großen Marmorbank. Entlang der Steinmauer erzeugte ein durchgehendes Regal den Effekt einer endlosen Linie, wenn es sich in der Glasfassade spiegelte. Filigrane Tische aus demselben Holzwerkstoff wie die Regale dienten der Präsentation der Bücher. Lichtdurchlässige Screens aus Stahlrahmen und recycelten Plexiglasplatten ließen sich frei verschieben und schafften einen flexiblen Raum, der sich für unterschiedliche Veranstaltungen anpassen ließ. Möbel und Trennwände fügten sich nahtlos in die Architektur ein, so dass sie nahezu im Hintergrund verschwanden und die ausgestellten Bücher quasi vor der Wand schweben ließen.

In Verbindung mit den Büchern brachte die Deckengestaltung Bewegung und Farbigkeit in den Raum und bildeten einen Kontrast zu der ansonsten gedämpften Farbgebung der Architektur und der neuen Einbauten. Die Wolke aus abgehängten Stofffahnen sorgte nicht nur für eine verbesserte Akustik, sondern markierte auch die Grenze der Buchhandlung und ließ sie von weitem deutlich erkennbar werden. Oszillierende Rot-, Orange- und Weißtöne erzeugten eine warme Atmosphäre für den darunter liegenden Raum, der dem Besucher zugleich ein Gefühl von Offenheit und Intimität vermittelte und die Konzentration auf das Lesen lenkte.

Aufgabe

  • Temporäre Buchhandlung mit recycelten Elementen und Materialien aus früheren Ausstellungen

Bauherr

  • Haus der Kulturen der Welt

Daten

  • Bruttogeschossfläche: 52 m²
  • 2022

Projektteam