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Der neue Campus der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung wird im Rostocker Stadtteil Lichtenhagen entstehen. Dieser ist in den 1970er bis 90er Jahren als Großwohnsiedlung konzipiert worden und beherbergt heute etwa 13.000 Menschen. Das Hochschulprojekt reagiert auf die großmaßstäblichen Gebäudefiguren des Quartiers und schreibt das differenzierte Gefüge von weitgehend grünen öffentlichen und halböffentlichen Außenräumen fort.

Drei langgestreckte Volumen rahmen und verdichten einen öffentlichen Park, sodass zwei Hauptbereiche mit eigenem Charakter entstehen: Ein angehobenes Gartenplateau zwischen den beiden Wohnriegeln für die Studierenden und ein ebenerdiges, grünes Zentrum vor dem Hochschulgebäude, das unter alten Bäumen der ganzen Nachbarschaft Begegnungsorte für Freizeit, Sport und zum Lernen anbietet.
 
Die Erdgeschosszonen sind mit öffentlichen Nutzungen versehen: Mensa, Hörsäle, Bibliothek im Bereich der Uni und Freizeiteinrichtungen für alle Studierenden unter den siebengeschossigen Wohnriegeln. Zusammen mit der farbigen Behandlung der Fassaden wird durch die mehrfach leicht geknickte Gebäudeform die repetitive Natur der modularen Studierendenwohnheime aufgelöst. Auch die Flure der Obergeschosse werden durch die Knicke in übersichtliche Raumabschnitte gegliedert, von denen jeder eine Gemeinschaftsküche sowie zwei Wohnungen für besondere Bedürfnisse enthält.

Das als „Groundscraper“ konzipierte, 130 m lange Hochschulgebäude fasst den Campus im Norden. Die klare Raumkante ist in den Obergeschossen durch alternierende Pavillons und Höfe aufgelockert, die Erdgeschossfassade ist transparent gehalten und lässt von einem überdachten Parkweg aus Einblicke in die Nutzungen zu. Intern ist das Gebäude entlang einer viergeschossigen Erschließungsachse organisiert, welche die Lehrräume und Verwaltungseinrichtungen der verschiedenen Fakultäten sowie die zahlreichen weiteren Funktionen einer modernen Bildungseinrichtung miteinander verknüpft. Angelegt als großzügiger, natürlich belichteter Erschließungsraum schafft diese Magistrale eine Vielzahl zusätzlicher Aufenthaltsbereiche für selbstorganisiertes Lernen.

Mit dem Nachhaltigkeitskonzept werden vor allem im Bereich der grauen Energie neue Wege beschritten: Das gesamte Projekt wird in einer ressourcenschonenden, weitgehend CO2-reduzierten und emissionsarmen Holz-Hybrid- und Holzmodulbauweise errichtet. Für ein Projekt mit einem Umfang von 1000 Moduleinheiten ist dies bislang ohne Beispiel.

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Aufgabe

  • Hochschulcampus bestehend aus zwei Wohngebäuden und einem Lehrgebäude mit Auditorien, Seminarräumen, Mensa und Bibliothek

Bauherr

  • Staatliches Bau- und Liegenschaftsamt Rostock

in Kooperation mit

  • Kaufmann Bausysteme GmbH mit Primus Developments GmbH

Daten

  • Bruttogeschossfläche: 51.200 m²
  • Wettbewerb: 2023, 1. Preis

Projektteam

  • Peter Apel
  • Jürgen Bartenschlag
  • Alessandro Bucchi 
  • Zirui Fu 
  • Tom Geister
  • Mina Gospavic 
  • Asya Güney 
  • Hannah Idstein 
  • Krenare Juniku 
  • Philipp Koch 
  • Denis Kolesnikov 
  • Isis Perez Martin 
  • Ilona Priwitzer 
  • Amelie Schleifenheimer 
  • Gregory Then 
  • Lu Zhang