© Jan Bitter

Dieser modulare Bürobau inmitten des Berliner Regierungsviertels wurde für den Deutschen Bundestag entwickelt. Der Baukörper reagiert auf sein komplexes Umfeld mit großer Einfachheit: Ein simpler H-Grundriss vermittelt zwischen der Kammstruktur des Marie-Elisabeth-Lüders-Haus und der Blockrandkante des angrenzenden Quartiers.

Durch die H-Formation ergeben sich zwei Gebäudeteile mit unterschiedlichen Qualitäten und ihren Höfen: der südliche Teil bietet sich als Cour d’honneur an, über den man die halböffentlichen Bereiche und die großzügige Treppenanlage erreicht. Der nördliche Teil – durch eine Glaswand gegen den Lärm der Stadtbahn geschützt - beherbergt einen grünen Innenhof, den Hauptsicherheitsbereich und die meisten der 400 Büros.

Alle Büros wurden als vorgefertigte Massivholzmodule konzipiert. Werkseitig werden Fensterelemente, ein Holzrahmen mit Wärmedämmung und integrierter Sonnenschutzanlage und eine Unterkonstruktion für die Fassadenbekleidung aus farbigem Glas in das Modul eingebaut. Lediglich die Bodenplatte, die Technikräume im Erdgeschoss und das zentrale Atrium werden in Stahlbetonfertigteilbauweise errichtet. Das Materialkonzept der Innenräume folgt der konstruktiven Logik dieser Hybridkonstruktion, die Rohbaumaterialien Holz und Beton bleiben hier sichtbar.

Aufgrund der Modulbauweise ist das Gebäude besonders rückbaufähig. Einzelne Module können leicht an einem anderen Ort wieder aufgebaut oder recycelt werden. Die etwa 5000 m³ Holz, die in den 470 Modulen verbaut sind, werden in den nächsten 15 Jahren nachwachsen.

© Jan Bitter
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Aufgabe

  • Modularer Holzbau mit Büros und Konferenzräumen für den Deutschen Bundestag

Bauherr

  • Bundesrepublik Deutschland vertreten durch Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen vertreten durch Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
    in Kooperation mit Kaufmann Bausysteme GmbH und Primus Developments GmbH

in Kooperation mit

  • kaufmann bausysteme gmbh mit primus developments gmbh

Daten

  • Bruttogeschossfläche: 17.000 m²
  • Wettbewerb: 2020, Zuschlag
  • 2020 — 2021

Auszeichnungen

  • Deutscher Fassadenpreis 2022, Anerkennung
  • DAM Preis 2023, Shortlist

Projektteam