© Jan Bitter

Das Saint-Georges Center trägt selbstbewusst und behutsam zur Aufwertung eines bisher vernachlässigten Stadtviertels zwischen Zentrum und Vorstadt von Genf bei. Es ersetzt den nördlichen Seitenflügel eines u-förmigen, dreiteiligen Büroensembles der frühen 1960er-Jahre. Der neue Gebäuderiegel hat acht Geschosse. Er schließt zwar an den bestehenden zehngeschossigen Querriegel unmittelbar an, entwickelt aber aufgrund seiner zum Boulevard Saint-Georges leicht gewölbten Kubatur eine gewisse Autonomie im städtebaulichen Kontext. Die Erdgeschosszone folgt einer eigenen Dynamik: Sie nimmt das Vordach des Nachbargebäudes auf und schwingt unter die Hauptfassade zurück, um mit einer Aufweitung des Gehwegs den Eingang zu markieren, während sich die oberen Etagen bis zur Straßenflucht vorwölben. Die Fassade ist in abgestuften Rottönen gehalten, die zur Farbigkeit des Bestandsbaus mit Grauschattierungen vermitteln. Durch die variierende Tiefe und Farbigkeit der vertikalen und horizontalen Fassadenschwerter entfaltet die Hülle einen Farbraum, der sich mit der Bewegung des Betrachters dynamisch verändert. Nach Süden zum Blockinneren hin vertieft sich das Profil der Fassade, um als Brise Soleil den passiven Sonnenschutz zu optimieren.

Die Außenhaut ist mit allen Attributen einer zeitgemäßen, intelligenten Gebäudehaut mit hochisolierender Mehrfachverglasung und effektivem außenliegendem Sonnenschutz versehen. Bauteilaktivierung und Geothermie haben ebenso dazu beigetragen, dass das Gebäude ein Minergie-Zertifikat für Nachhaltigkeit erhalten hat.

© Jan Bitter
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Aufgabe

  • Umbau eines bestehenden Bürogebäudes

Bauherr

  • SPG-Société Privée de Gérance Asset Development

Daten

  • Bruttogeschossfläche: 9.640 m²
  • Wettbewerb: 2004, 1. Preis
  • 2004 — 2012

Zertifizierungen

  • Label Minergie

Projektteam